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AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 28.12.2019: Abschaltung KKP 2 - Hartnäckig erkämpfter Erfolg der Antiatom-Bewegung

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Stilllegung des Atomkraftwerks Philippsburg 2 (KKP 2): Hartnäckig erkämpfter Erfolg der Antiatom-Bewegung.
Ohne Antiatom-Bewegung würden 60 Jahre AKW-Betrieb drohen - Abschaltfest in Philippsburg am Sonntag 29.12.19 um 12 Uhr

- Am 31.12. wird um 19 Uhr das Atomkraftwerk Philippsburg 2 nach 34 Jahren abgeschaltet.

- In Atomstaaten ohne starke Antiatom-Bewegung werden 60 Jahre AKW-Betrieb geplant.

- In Deutschland hat alleine die außerparlamentarische Antiatom-Bewegung dies verhindert.

- Alle Bundes- und Landesregierungen haben mit dem Etikettenschwindel „Atomausstieg“ lange versucht, den echten Ausstiegswillen der Menschen in Deutschland zu unterlaufen.

- Dennoch war bei AKWs in Deutschland schon nach durchschnittlich ca. 30 Jahren Schluss.

- Diesen Erfolg feiert die Antiatom-Bewegung morgen am 29.12. um 12 Uhr vor dem AKW Philippsburg.

- Die Antiatom-Bewegung hat auch viele Atomanlagen komplett verhindert und immer wieder Sicherheitsverbesserungen durchgesetzt.

- Am 12.12.19 wurde einer der beiden gefährlichsten Forschungsreaktoren Deutschlands stillgelegt: der „BER II“ in Berlin-Wannsee. Große Sorgen macht weiterhin der „FRM II“ der TU München mit atombombenfähigem Spaltstoff.

- Die Energiewende wurde 1979 begonnen - seit 40 Jahren wird sie von AKWs ausgebremst.

- Auch Klimaschutz geht nur ohne AKWs - wir brauchen eine atom- und fossilfreie Zukunft.

- Der Atommüll ist ein unverantwortliches Erbe für die Zukunft der Erde.

- AKW-Rückbau und -Abriss bringen Hunderttausende Tonnen an radioaktivem Schutt und Schrott in unsere Umwelt, dazu radioaktives Wasser und radioaktive Abluft.

- AKWs werden mit jedem Jahr noch gefährlicher - Neckarwestheim II rostet hochriskant.

- Wir feiern das Abschalten von KKP 2 - wir fordern den sofortigen Stopp aller AKWs!

.ausgestrahlt: Presse-Mitteilung 27.12.2019: Pfusch-AKW Philippsburg-2 geht endlich vom Netz

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Pfusch-AKW Philippsburg-2 geht endlich vom Netz.
Jahrzehntelanger Betrieb mit gravierenden Sicherheitsmängeln / Gefahr für ganze Region / Abschaltfest am 29.12.2019

Zum Abschaltfest am Sonntag (29.12., 12 Uhr) vor dem AKW Philippsburg-2, das am Silvesterabend endgültig vom Netz geht, erklärt Armin Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„34 Jahre lang hat das AKW Philippsburg‑2 Leben und Gesundheit der Bevölkerung im Oberrheingraben bedroht. Den Großteil dieser Zeit hat es nicht einmal die bei seiner Genehmigung in den 1970er-Jahren geltenden Sicherheitsvorschriften erfüllt. Jahrzehntelang unbemerkte Konstruktionsfehler, regelmäßig missachtete Betriebsvorschriften, gefälschte Prüfpapiere, verschleppte Reparaturen, unbemerkt offenstehende Armaturen, fahrlässige Fehler bei Instandhaltungsarbeiten und unerkannte Kernschmelz-Gefahren – das AKW Philippsburg‑2 ist ein Beispiel dafür, in welch desaströsem Zustand sich ein Reaktor tatsächlich befinden kann, der offiziell als ‚sicher‘ gilt.

So fiel erst Ende 2016 auf, dass das AKW seit seiner Inbetriebnahme 1985 nicht einmal den angenommenen und schon damals gesetzlich vorgeschriebenen Minimalschutz gegen Erdbeben und Flugzeugabstürze aufwies. So, wie das AKW Philippsburg‑2 jahrzehntelang lief, hätte es nie ans Netz gehen dürfen.

Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima wies das Bundesamt für Strahlenschutz mit Ausbreitungsrechnungen anhand realer Wetterdaten aus dem Oberrheingraben nach, dass bei einem Störfall im AKW Philippsburg selbst Gebiete in 170 Kilometern Entfernung so kontaminiert werden könnten, dass sie auf Jahrzehnte hinaus unbewohnbar wären. Die Behörde unterstellte dabei allerdings, dass neun Zehntel der Radioaktivität aus dem Reaktor gar nicht ins Freie gelangen würden …

Auch die grün geführte Landesregierung hat sich in Philippsburg keineswegs mit Ruhm bekleckert. Trotz seiner bekannten und unbekannten Sicherheitsmängel hat sie den Reaktor acht Jahre lang immer wieder neu ans Netz gehen lassen.

Dass es in Philippsburg bisher nicht zu einem schweren Atomunfall gekommen ist, war pures Glück. Es ist höchste Zeit, dass der Reaktor am Silvesterabend nun endlich und endgültig vom Netz geht.“

Hinweis: Einen Überblick über die mannigfaltigen Sicherheitsprobleme des AKWs Philippsburg-2 in den vergangenen Jahren finden Sie hier:
www.ausgestrahlt.de/informieren/atomunfall/gefahr-philippsburg

Anti-Atom-Initiative Karlsruhe: Pressemitteilung 19.12.2019: zur Stilllegungsgenehmigung für den Atommeiler KKP2 in Philippsburg

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Heute überreicht das Ministerium von Umweltminister Untersteller die Stilllegungsgenehmigung für das Kernkraftwerk Philippsburg 2 inklusive der Erlaubnis zur Sprengung der Kühltürme, was für den möglichst schnellen Bau des Konverters notwendig sei.

Für die Abschaltung von KKP 2 hat der Umweltminister nicht sehr viel geleistet. Im Gegenteil, er hat letztlich den Weiterbetrieb bis jetzt garantiert, indem er die Übertragung von Strommengen des stillgelegten KKP 1 auf KKP 2 seit April dieses Jahres erlaubte (KKP 2 hatte eine genau festgelegte Strommenge bis zur Beendigung seiner Restlaufzeit zugewiesen bekommen. Dies war laut EnBW im Frühjahr 2019 der Fall). Er hat ferner zum Teil schwerwiegende Störfälle nach kurzer Untersuchung als harmlos eingestuft und keine wirklichen Konsequenzen daraus gezogen. Die Abschaltung ist nicht sein, sondern allein der (späte) Erfolg der Antiatombewegung.

So wurde KKP durch Alterung von Material und durch Alterung der "Sicherheitskultur" von Jahr zu Jahr noch gefährlicher (Fälschungen, Brandschutzmängel, Notstromdiesel usw.). Diese Alterung gibt es auch in AKW Neckarwestheim (GKN II), besonders dramatisch ist dort die Gefahr eines schweren Störfalles durch die Heizrohrkorrosion in dem bis 2022 noch laufenden Atomreaktor. Dass der Umweltminister trotzdem den Weiterbetrieb von GKN II erlaubt, ist für die Antiatom-Initiativen im Heilbronner Raum „ein Desaster und eine Bankrotterklärung des Ministers“.

Die Region um das Atomkraftwerk Philippsburg wird noch viel Jahrzehnte mit der Abgabe von Radioaktivität durch die geplante Abbauweise in den Rhein, in die Luft und per LKW auf Deponien belastet werden.

Zudem: Eine echte Energiewende braucht keinen 500 Millionen teuren Konverter und keine Netzerweiterungen wie Südlink oder die Erhöhung der Übertragungskapazität der rund 120 km langen Stromleitung von Karlsruhe nach Eichstetten, wie sie der Minister fordert, sondern den Aufbau einer dezentralen Strom- und Wärmeversorgung mit regenerativen Energieträgern.

Initiative AtomErbe Obrigheim: Pressemitteilung 16.12.2019: Der Atommüll wird verschenkt und verteilt!

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Seit es die Nutzung der Atomenergie gibt, steht auch die Frage nach dem Verbleib der radioaktiven Abfälle im Raum. Die AKW-Betreiber haben inzwischen die Lösung gefunden, zumindest für sich selbst: Verschenken und Verteilen.

Die Zwischenlager mit dem langfristig aufzubewahrenden Atommüll bekommt der Staat quasi geschenkt und muss sich dann um die sog. Endlagerung kümmern.

„Ein vergiftetes Geschenk, weil es gefährlich ist und hohe Kosten verursacht. Wer bezahlt, wenn das Geld aus dem Fonds, in den die AKW-Betreiber eingezahlt haben, nicht reicht, dürfte klar sein“ meint die Initiative AtomErbe Obrigheim.

Die Zwischenlager mit den hochradioaktiven Brennelementen wurden bereits zum 1.01.2019 abgegeben, für die mittel- und schwachradioaktiven Abfälle aus Betrieb und Abbau soll das zum 1. Januar 2020 geschehen. Auch das AKW Obrigheim (KWO) will zwei Gebäude mit mittel- und schwachradioaktivem Atommüll übergeben. Die abgebrannten Brennelemente wurden bereits 2017 in das Zwischenlager am AKW Neckarwestheim gebracht, das inzwischen ebenfalls dem Staat, d. h. der dafür zuständigen Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) gehört.

Daneben gibt es den Atommüll der dritten Art, auf den die Initiative seit Jahren hinweist. Auch dieser Müll soll weg, allerdings sieht die Lösung bisher so aus, dass er in die Umwelt verteilt wird nach dem Motto: Aus dem Auge, aus dem Sinn. Er landet auf Deponien und in Verbrennungsanlagen (z. B. im Müllheizkraftwerk Mannheim), aber der allergrößte Teil darf frei weiterverwertet werden. Dabei handelt es sich um Abfälle, die im Betrieb und beim Abbau anfallen und deren radioaktive Belastung unterhalb gesetzlich vorgegebener Grenzen liegt. Dies muss durch eine Messung - die sog. Freimessung - nachgewiesen werden. Dann darf er als „normaler“ Müll behandelt werden, obwohl er künstlich erzeugte radioaktive Stoffe enthält, die gesundheitliche und genetische Schäden verursachen können. Kurz vor dem Weihnachtsfest sollen wieder mehr als 300 Tonnen solcher radioaktiv belasteter Abfälle aus dem KWO auf die Deponie nach Buchen-Sansenhecken gebracht werden.

Die Initiative AtomErbe Obrigheim lehnt die Einordnung von radioaktiven Abfällen als „normalen“ Müll ab und fordert einen Stopp der Verteilung. Besonders kritisch bewertet sie die freie Weiterverwertung von solchen „freigemessenen“ Abfällen aus Atomanlagen. „Jeder kann mit diesen Materialien in Berührung kommen, ohne es zu merken“ befürchtet Gertrud Patan, Mitglied der Initiative. Im November hat die Initiative gemeinsam mit vielen anderen atomkritischen Gruppen einen Brief an die Umweltminister der Bundesländer geschrieben, in dem ein Konzept für die langfristige Aufbewahrung statt einer Verteilung in die Umwelt gefordert wird.

 

AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 23.09.2019: Fachgutachten belegt hohes Risiko

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Fortschreitende und verkettete Schäden des AKWs Neckarwestheim II (GKN II)
Fachgutachten belegt hohes Risiko
Atomaufsicht unterschätzt das systematische Versagen der alten Reaktor-Anlage - Aufforderung zum Fachgespräch

Warum erlaubten Landesregierung und Atomaufsicht den Weiterbetrieb des Pannen-AKWs Neckarwestheim II ab Sonntag Abend 22.9.19?
Jede andere Anlage wäre bei einer solchen Verkettung ungeklärter Schäden, falscher Bedienung und entweder in der Jahresrevision übersehener oder sogar erst entstandener Defekte außer Betrieb genommen worden.
Statt dessen überbieten sich Aufsicht und Betreiber gegenseitig in Intransparenz und Vernebelungstaktik, statt die Bürger und Bürgerinnen zu informieren.

Selbsthilfe zur Aufklärung
Diplom-Ingenieur Hans Heydemann, langjährig im Anlagenbau im Bereich Hochdruck-Dampferzeugungsanlagen sowie zugehörige Speisewasser-Aufbereitungsanlagen tätig gewesen, hat als Mitwirkender der Arbeitsgemeinschaft AtomErbe Neckarwestheim eine fachtechnische Stellungnahme zu den GKN II-Problemen erstellt, auf Grundlage der verfügbaren Informationen und seiner fachlichen Expertise.

Sein Gutachten stellt dar, dass die Atomaufsicht in verschiedenen Bereichen von falschen Annahmen ausgeht und falsche Schlüsse zieht. Das Vertrauen der Atomaufsicht in die technisch überholte und über 30 Jahre lang massiv gealterte Anlage ist ebenso wenig gerechtfertigt wie der Glaube, dass sich Störfälle an die Regeln des Betriebshandbuchs halten und dass auch immer nur ein Problem gleichzeitig auftrete.

Fahrlässige Vereinfachungen seitens der Atomaufsicht
Dipl.-Ingenieur Heydemann belegt Fehleinschätzungen der Atomaufsicht unter anderen in diesen Bereichen:
- die Folgen des Abrisses eines Heizrohres in einem Dampferzeuger lassen sich nicht sicher kontrollieren.
- die Prüfungen an den Heizrohren waren unvollständig, wesentliche weitere, aber bislang unbekannte Korrosionsstellen können nicht ausgeschlossen werden.
- Schäden durch Spannungsrisskorrosion können extrem an Tempo gewinnen und warten nicht bis zur nächsten Revision.
- eine ausreichende Reinigung des Rohrbodens und der Abstandshalter ist nicht vorstellbar.
- neben dem Abreißen von Rohren kann auch das Aufreißen in Längsrichtung massive, nicht kontrollierbare Lecks hervorrufen.
- das Abreißen von Rohren kann so schnell gehen, dass der Reaktor nicht mehr schnell genug heruntergefahren werden kann.
- die sich beim Herunterfahren des Reaktors wegen eines Schadens ergebenden und die aus dem Schaden selbst möglicherweise entstehenden Druck-, Temperatur- und Borkonzentrations-Veränderungen können kombiniert relativ leicht zu Dampfbildungen und anderen lokalen Problemen führen, die nicht alle kontrollierbar sind.
- dass sowohl 2017 als auch erneut 2018 Atomaufsicht und EnBW Schweregrad, Ursachen und Prognose der Schäden falsch eingeschätzt haben, lässt keinesfalls erwarten, dass sie nun plötzlich 2019 alles richtig einschätzen, zumal eine Reflexion ihrer vorherigen Fehleinschätzungen fehlt.
- dass direkt nach Abschluss der Revision das bereits begonnene Wiederanfahren des Reaktors gleich wegen zweier gravierender Probleme wieder abgebrochen werden musste (ein Leck und ein Montagefehler) zeigt mindestens ein Versagen der Qualitätssicherung.

Offene Fragen bedeuten Blindflug
Wie leider von früheren Störfällen bekannt, verschiebt die Atomaufsicht die Ursachenklärung mal wieder in die Zukunft, schafft aber mit der Anfahrerlaubnis riskante Tatsachen.
Konkret ergeben sich aktuell u.a. diese Fragen:

Weiterlesen: AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 23.09.2019: Fachgutachten belegt hohes Risiko

.ausgestrahlt und AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 21.09.2019: Atomare Geburtstagstorte für die Grünen

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Anti-Atom-Protest beim Jubiläumsparteitag der Grünen / Grüne Landesregierung muss den Riss-Reaktor Neckarwestheim II endgültig abschalten / Beim Wiederanfahrversuch vor einer Woche löste sogar das Reaktorschutzsystem aus / EnBW verschwieg meldepflichtiges Ereignis

Mit einer überdimensionalen atomaren Geburtstagstorte haben Atomkraftgegner heute die Delegierten beim Jubiläumsparteitag der baden-württembergischen Grünen in Sindelfingen empfangen. Auf Flugblättern und Transparenten kritisierten sie, dass die seit acht Jahren in Baden-Württemberg regierenden Grünen bis heute am Weiterbetrieb des AKW Neckarwestheim-2 festhalten – obwohl in dem Reaktor seit 2017 jedes Jahr mehr Korrosionsschäden entdeckt werden. Hierzu erklären A. Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt und F. Wagner von der AG AtomErbe Neckarwestheim:

„Auch die baden-württembergischen Grünen haben ihre Wurzeln in der Anti-Atom-Bewegung. Anti-Atom-Proteste verhalfen ihnen vor acht Jahren mit an die Macht im Ländle. Doch statt AKW abzuschalten, halten Ministerpräsident Kretschmann und Umweltminister Untersteller bis heute am Weiterbetrieb der AKW Neckarwestheim‑2 und Philippsburg‑2 fest. Das ist umso absurder, als das Land über den Staatskonzern EnBW de facto selbst Betreiber der Atomanlagen ist – diese also jederzeit stilllegen könnte.

Im AKW Neckarwestheim-2 werden seit 2017 jedes Jahr mehr Korrosionsschäden entdeckt, darunter inzwischen mehr als 300 gefährliche Risse. Weitere Risse sind auch in den kommenden Monaten zu erwarten. Beim Versuch, das AKW wieder anzufahren, kam es vor einer Woche gleich zu mehreren Pannen. Bei einer löste, wie erst jetzt bekannt wurde, sogar das Reaktorschutzsystem aus – ein meldepflichtiges Ereignis, das EnBW der Öffentlichkeit ein ganze Woche lang verschwieg. Der Verdacht drängt sich auf, dass der Konzern nach den unzähligen Rissen im AKW Neckarwestheim-2 weitere kritische Fragen zum Zustand des schon 30 Jahre alten Meilers verhindern wollte.

Wir fordern Ministerpräsident Kretschmann und Umweltminister Untersteller auf, den Schrottreaktor Neckarwestheim-2 endgültig abzuschalten. Das wäre auch für die Energiewende ein notwendiges Zeichen."

AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 20.09.2019: Atomkraftwerk Neckarwestheim II: Welcher Schaden kommt als nächstes? Zweiter Anfahr-Anlauf des Schrottreaktors am Sonntag Abend

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Atomkraftwerk Neckarwestheim II: Welcher Schaden kommt als nächstes? Zweiter Anfahr-Anlauf des Schrottreaktors am Sonntag Abend

Protestaktion gemeinsam mit .ausgestrahlt am Sa. 21.9.19 bei der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen in Sindelfingen

Aktuell ist das AKW Neckarwestheim II (GKN II) abgeschaltet nach verlängerter Revision mit fortgeschrittener Heizrohrkorrosion und dann nach einem wegen eines weiteren Schadens abgebrochenen Anfahrversuchs am 13.9.19. Nun hat die EnBW bei der Strombörse das erneute Wiederanfahren für die Nacht vom Sonntag 22.9. zum Montag 23.9.19 angemeldet.

Schon alleine die der EnBW davon laufende Korrosion der sicherheitsrelevanten Heizrohre in den Dampferzeugern verbietet aus unserer Sicht jeden Weiterbetrieb des AKWs.
Die Fahrlässigkeit des Betreibers EnBW und der Atomaufsicht im Umweltministerium in Stuttgart ist nicht nachvollziehbar. Was muss noch passieren, dass hier endlich Verantwortung und Vorsorgebewusstsein einkehren?

Wie kann es sein, dass beim frisch 4 Wochen lang überholten AKW beim Anfahren am 13.9. ein Leck im Sekundärkreislauf auftritt?
Die Erklärung liegt klar in der extremen Alterung sowohl der Anlage als auch einer fatalen Erosion der Sicherheitskonzepte. Reihenweise nicht funktionierende Brandschutzklappen in vielen AKWs, Serien von Ausfällen der Notstromdiesel (mit besonderer Häufung in Philippsburg), Fälschung von Messprotokollen in verschiedenen AKWs, in Deutschland und jetzt wieder frisch in Frankreich erst nach Jahrzehnten aufgedeckte Schweiß- und Baufehler: diese Häufung schwerster Sicherheitsprobleme ist kein Zufall, und sie erfordert dringendes Handeln. Schluss mit Pfusch, Schlamperei und notdürftigem Flicken!

Wir bitten Sie auch um Berichterstattung zur morgen Protestaktion beim „Jubiläumsparteitag“ der Grünen in Sindelfingen: Samstag, den 21.9.2019, von 9.30 bis 11 Uhr vor dem Eingang zur Stadthalle Sindelfingen, Schillerstraße 23, 71065 Sindelfingen (Eingang Heinestraße). Die Aktion ist auch für Bildberichterstatter geeignet. Wir überreichen eine „atomare Geburtstagstorte“.

Die Arbeitsgemeinschaft AtomErbe Neckarwestheim (Bürgerinitiativen und BUND-Regionalverband Heilbronn-Franken) fordert:
„Keine Wiederanfahrgenehmigung, sondern sofortige und endgültige Abschaltung des AKWs Neckarwestheim II.“

.ausgestrahlt: Presse-Mitteilung 18.09.2019: Leck im AKW Neckarwestheim wirft Fragen auf

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„Undichtigkeit“ im Vorwärmer ist ein Leck im Sekundärkreislauf / Großes Leck kann zum Störfall führen / EnBW schweigt zum Schadensausmaß / Ist erneut Korrosion im Spiel?

Aufgrund eines Lecks im Sekundärkreislauf musste EnBW am Freitagabend das Wiederanfahren des AKW Neckarwestheim-2 abbrechen und den bereits heißen Reaktor wieder herunterfahren. Hierzu erklärt A. Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Wochenlang hat EnBW das AKW Neckarwestheim-2 unter die Lupe genommen – insbesondere den Sekundärkreislauf, von dem aus sich mehr als 300 Risse und Löcher in die Heizrohre der Dampferzeuger gefressen haben. Ende letzter Woche erteilte Umweltminister Untersteller (Grüne) die Genehmigung zum Wiederanfahren des Rissreaktors. Doch nur wenige Stunden später muss EnBW die Anfahrprozedur abbrechen. Der bereits heiße Reaktor – die Kettenreaktion war schon am Laufen – muss wieder herunterfahren.

Von einer ‚Undichtigkeit‘ im ‚konventionellen Bereich der Anlage‘ spricht EnBW drei Tage später. Das verschleiert die Realität: Tatsächlich handelt es sich um ein Leck im Sekundärkreislauf des Reaktors. Betroffen ist nach derzeitigen Informationen eines der zahlreichen Rohre in einem sogenannten Hochdruck-Vorwärmer, durch die das unter hohem Druck stehende Speisewasser fließt, bevor es in den Dampferzeugern wieder zu Dampf wird. Ein größeres Leck im Sekundärkreislauf könnte Reaktorsicherheitsexperten zufolge einen Störfall auslösen, Reaktor und Turbinen müssten notabschalten, das Notspeisesystem einspringen.

EnBW macht zum Schadensumfang bis heute keine Angaben, ebenso wenig zu den Ursachen des Lecks. .ausgestrahlt fragt: Wie groß ist das Loch tatsächlich? Handelt es sich gar um einen Bruch? Sind die Rohre korrodiert oder schlicht altersschwach? Ist möglicherweise dieselbe Korrosion die Ursache, die schon die Heizrohre in den Dampferzeugern befallen hat? Sind weitere Rohre in den Vorwärmern und/oder anderen Bauteile des Sekundärkreislaufes geschädigt? Ist der Schaden spontan aufgetreten oder warum wurde er zuvor übersehen?

Das AKW Neckarwestheim‑2 ist bereits 30 Jahre in Betrieb. Weitere Schäden sind selbst nach Einschätzung von EnBW zu erwarten. Umweltminister Untersteller und Ministerpräsident Kretschmann sollten dieses Atom-Risiko endlich beenden – bevor es zu einem schweren Unfall kommt.“

.ausgestrahlt und AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 13.09.2019: Eure Risse, unser Risiko

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Atomkraftgegner protestieren vor dem AKW Neckarwestheim gegen dessen geplante Wiederinbetriebnahme mit vorgeschädigten Rohren / Weitere Risse zu erwarten / Realität widerlegt Berechnungen von EnBW: Rohre können ohne Vorwarnung brechen

Atomkraftgegner haben heute [13.9.19] mit Riesenbuchstaben und Transparenten vor dem AKW Neckarwestheim‑2 gegen dessen geplante Wiederinbetriebnahme protestiert. Im Reaktor bilden sich seit Jahren immer neue Risse. Bricht auch nur eines der mehr als 16.000 Heizrohre, droht ein schwerer Störfall bis hin zum Super-GAU. "Eure Risse – unser Risiko", warnten die Protestierenden mit Riesenbuchstaben und forderten, den Schrottreaktor Neckarwestheim endlich abzuschalten. Hierzu erklären F. Wagner von der AG AtomErbe Neckarwestheim und A. Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt: 

"36 beschädigte Rohre 2017, mehr als 100 im Jahr 2018, rund 200 weitere in diesem Jahr – die von radioaktivem Reaktorwasser durchströmten Rohre in den Dampferzeugern des AKW Neckarwestheim sind unrettbar geschädigt. Bei jeder Untersuchung treten mehr Risse zutage. Selbst der Sachverständige der Atomaufsicht räumt ein, dass weitere Risse bereits angelegt sind – sie sind bloß noch nicht erkannt.

Im November 2018 behaupteten Atomaufsicht und EnBW, man habe alle Rissrohre verstopft. Ein Jahr später fällt auf, dass rund 100 Risse schlicht übersehen wurden, nochmal so viele sind in nur neun Betriebsmonaten hinzugekommen.

EnBW behauptet, dass ein Bruch von Rohren trotz der Risse ausgeschlossen sei, weil sich immer zuerst ein Leck bilde, das man rechtzeitig erkennen und den Reaktor dann umgehend stoppen werde. Das ist, als ob die Radmuttern am Bus lose sind, aber der Fahrer verspricht, sofort rechts ranzufahren, wenn er ein Klappern vernehme – und als 'Nachweis' dafür, dass ein Unfall ausgeschlossen sei, seinen Hörtest anführt. Versuche der Materialprüfungsanstalt Stuttgart im Auftrag des Bundesumweltministeriums haben überdies schon 2013 bewiesen, dass Heizrohre mit – wie in Neckarwestheim – um das Rohr herum verlaufenden Schäden spontan und ohne vorheriges Leck brechen können.

Die von EnBW mit Billigung von Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) betriebene Flickschusterei und Gesundbeterei einer hochgefährlichen Anlage muss endlich ein Ende haben. Der Weiterbetrieb des Rissreaktors in Neckarwestheim mag EnBW Einnahmen sichern. Das Risiko eines Unfalls jedoch trägt die Bevölkerung. EnBW ist ein Konzern in öffentlicher Hand. Wir fordern die Landesregierung auf, den weiteren Betrieb des inzwischen 30 Jahre alten maroden AKW Neckarwestheim‑2 zu unterbinden. Dazu hat sie allen Grund und alle Möglichkeiten.

Ministerpräsident Winfried Kretschmanns Vorgänger Stefan Mappus (CDU) hat 2011, nach Fukushima, innerhalb weniger Tage das endgültige Aus für Neckarwestheim‑1 mit EnBW vereinbart. Muss erst ein weiterer Super-GAU passieren, bis Kretschmann sich an ihm ein Beispiel nimmt?"

 

AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 12.09.2019: GKN II: Umweltschützer fordern sofortige Stilllegung. "Die Büchse der Pandora rostet in der Badewanne"

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Atomkraftwerk Neckarwestheim II: Umweltschützer fordern sofortige Stilllegung
"Die Büchse der Pandora rostet in der Badewanne"
Deutlich zunehmende Schäden im Bereich der Dampferzeuger (Kühlkreislauf)

Bei der Revision 2019 des Atomkraftwerks Neckarwestheim II (GKN II) wurden zunehmende weitere Schäden im Bereich der Heizrohre in den Dampferzeugern entdeckt. Diese sind absolut sicherheitsrelevant, rasch fortschreitend trotz Gegenmaßnahmen, und hochgefährlich. Die Arbeitsgemeinschaft AtomErbe Neckarwestheim (Bürgerinitiativen und BUND-Regionalverband Heilbronn-Franken) fordert in aller Deutlichkeit die sofortige endgültige Abschaltung des altersschwachen AKWs.

Überblick:
Seit 9.8.2019 läuft in Neckarwestheim (GKN II) die jährliche Revision. Am 2.9.2019 teilten EnBW und Umweltministerium das Auftreten weitere Schäden an den Heizrohren der Dampferzeuger mit. Dieses Schadensbild führte bereits im Herbst 2018 zu einer deutlichen Verlängerung der Revision, Ursachensuche und Planung von Gegenmaßnahmen. „Alles im Griff“ war damals der Tenor der Betreiberseite. Auch der TÜV Nord sprach von einer korrekten Feststellung der Mängel und bestätigte zu den getroffenen Maßnahmen, dass damit die primären Ursachen weitestgehend auszuschließen seien. Einem Weiterbetrieb könne zugestimmt werden (1).

Trotz Umsetzungen steht die EnBW nun jedoch extrem schlecht da. Die Korrosion der Heizrohre hat in gefährlichem und zahlenmäßig belegbarem Umfang zugenommen. In den Rohren fließt das radioaktiv belastet Kühlwasser des Primärkreislaufs. Druck und Temperatur sind sehr hoch. Das mehrere hundert Grad heiße radioaktive Wasser aus dem Reaktorkern durchströmt diese Rohre mit einem Druck von 160 bar und gibt dabei seine Wärme an das die Rohre umfließende Wasser des Sekundärkreislaufs ab, das nur einen Druck von 65 bar aufweist und daher verdampft.

Der Bruch eines einzelnen Rohres ließe sich nach Meinung der Betreiberseite eben noch im Rahmen einer Schnellabschaltung beherrschen. Dies wird von den UmweltschützerInnen deutlich bezweifelt, da es zu verschiedenen Fehlsteuerungen beispielsweise in der Bor-Konzentration des Primärkreislaufes kommen kann. Das gleichzeitige oder ursächlich zusammenhängende Auftreten einer weiteren Störung beispielsweise im Sekundärkreislauf kann zum Verlust jeder Kontrolle über die Situation führen und in der Kernschmelze enden.

Positionen:
S. Mende von der BI AntiAtom Ludwigsburg beschreibt die Situation bildhaft:
„Die Büchse der Pandora rostet in der heißen Badewanne. Die ‘Badewannen-Kurve’ (2) beschreibt die Fehlerwahrscheinlichkeit während der Betriebszeit eines AKWs. Am Anfang sinkt mit der Lernkurve die Gefahr nach Inbetriebnahme des AKWs zunächst, die Erfahrungen sind hilfreich. Das GKN II ist nun aber seit 30 Jahren in Betrieb, es wird alt. Die Fehlerkurve steigt wieder deutlich an.“

Weiterlesen: AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 12.09.2019: GKN II: Umweltschützer fordern sofortige...

.ausgestrahlt: Presse-Mitteilung 11.09.2019: AKW Neckarwestheim: Rohrbruch ohne Vorwarnzeit möglich

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EnBW setzt auf Leck-Erkennung / Die Materialprüfungsanstalt Stuttgart zeigt jedoch: Dampferzeuger-Heizrohre mit umlaufenden Rissen brechen ohne vorheriges Leck / Spontanes Versagen der vorgeschädigten Rohre im AKW nicht auszuschließen

Im AKW Neckarwestheim‑2 sind im dritten Jahr in Folge Korrosionsschäden an den Heizrohren in den Dampferzeugern entdeckt worden, darunter bisher insgesamt 292 zum Teil tief gehende Risse. Ursache der Risse ist nach Annahme von EnBW und Behörden die gefährliche Spannungsrisskorrosion, die Risse unvorhergesehen entstehen und schnell wachsen lässt. Durch die Heizrohre strömt unter hohem Druck stehendes heißes radioaktives Wasser aus dem Reaktorkern. Ein Abriss von Heizrohren kann zu einer Kernschmelze führen.

EnBW will den Reaktor trotzdem wieder in Betrieb nehmen und argumentiert, dass Risse in den Heizrohren immer zunächst Lecks verursachen würden, bevor es zum gefährlichen Bruch der Rohre komme.

Hierzu erklärt A. Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Weil sie weitere Risse im AKW Neckarwestheim nicht ausschließen kann, den Reaktor aber unbedingt laufen lassen will, klammert sich die EnBW an einen Notnagel namens ‚Leck-vor-Bruch‘: Dieser Theorie zufolge ist ein Heizrohrbruch ausgeschlossen, weil Risse in den Heizrohren immer zunächst ein Leck verursachen würden, aufgrund dessen man den Reaktor noch rechtzeitig herunterfahren könne. Mit dieser Begründung durfte das AKW Neckarwestheim schon nach den Rissfunden von 2018 wieder ans Netz.

Versuche der Materialprüfungsanstalt Stuttgart im Auftrag des Bundesumweltministeriums zeigten jedoch schon 2013, dass ein ‚Leck-vor-Bruch‘-Verhalten geschädigter Heizrohre nur bei längs zur Rohrrichtung verlaufenden Rissen auftritt. Zogen sich die Risse um das Rohr herum – das ist im AKW Neckarwestheim der Fall – brach auf dem Prüfstand das Rohr ohne (!) vorheriges Leck. Versuchsgegenstand waren Dampferzeuger-Heizrohre, wie sie auch im AKW Neckarwestheim verbaut sind. ‚Die Proben mit Längsfehlern zeigen ein typisches „Leck-vor-Bruch“-Verhalten, während die Proben mit Umfangskerbe spontan durch Bruch versagen.‘, fassten die Wissenschaftler ihre Ergebnisse zusammen. (MPA Stuttgart, BMU-Vorhaben 3610R01385, Schädigungsmechanische Modellierung des Resttragvermögens von geschädigten Dampferzeugerheizrohren, Abschlussbericht Juli 2013, Seite 82, Punkt 4; https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Forschungsdatenbank/fkz_3610_r_01385_dampferzeugerheizrohr_bf.pdf)

Reale Erfahrungen an anderen AKW zeigen ebenfalls, dass Heizrohre aufgrund von Rissen ohne vorheriges Leck und völlig unvorhergesehen brechen können. So geschehen etwa am 5. April 2002 im südkoreanischen AKW Hanul‑4. Der Reaktor dort war zum Zeitpunkt des Rohrbruchs zum Glück bereits für einen geplanten Brennelementewechsel heruntergefahren.
Reißt in einem AKW wie Neckarwestheim‑2 nur ein einziges der mehr als 16.000 Heizrohre im Betrieb ab, kann das weitere Rohre beschädigen. Der Störfall wäre dann bereits auslegungsüberschreitend und könnte Reaktorsicherheitsexperten zufolge bis zum Super-GAU führen. Selbst vom Umweltministerium beauftragte Sachverständige räumen ein, dass weitere Heizrohre in den Dampferzeugern des AKW Neckarwestheim‑2 unsichtbar vorgeschädigt sein können.

Weiterlesen: .ausgestrahlt: Presse-Mitteilung 11.09.2019: AKW Neckarwestheim: Rohrbruch ohne Vorwarnzeit möglich

BUND Regionalverband Heilbronn-Franken: Presse-Mitteilung 06.09.2019: Schöpfung bewahren - Schrott-AKWs abschalten! BUND weist Ministerpräsident auf Risse im Atomkraftwerk Neckarwestheim hin

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Anlässlich des Besuchs von Ministerpräsident Kretschmann beim heutigen Tag der Schöpfung auf der Bundesgartenschau in Heilbronn weisen Aktive des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland auf Risse im Atomkraftwerk Neckarwestheim hin und fordern dessen Stilllegung. 2017 wurden 32 Risse in einem zentralen Bauteil entdeckt. 2018 waren es 101 Risse, im Jahr 2019 sind es bereits 191 Risse.

„Unzureichende Untersuchungen, mangelhafte Messtechnik, Verharmlosungen und unbedingter Weiterbetrieb ist nicht das, was wir von einer Grün-geführten Landesregierung im Umgang in mit Atomkraftwerken erwartet hätten“, erklärt G. May-Stürmer, Regionalgeschäftsführer des BUND in Heilbronn-Franken. „Das Umweltministerium erklärt erst jetzt, dass 2018 nur die Hälfte der damals vorhandenen Risse überhaupt entdeckt wurden Damit sind rund 95 Risse in den letzten neun Monaten neu entstanden. Eine katastrophale Bilanz für sicherheitsrelevante Bauteile. Wir fordern deshalb, dem AKW Neckarwestheim nach der Revision den Weiterbetrieb zu verweigern. Das Mindeste aber, was die Landesregierung zum Schutz der Bevölkerung veranlassen muss, sind sehr viel häufigere und intensivere Untersuchungen der betroffenen Bauteile.“

Das Atomkraftwerk Neckarwestheim wird von der EnBW Energie Baden-Württemberg betrieben, die sich zu knapp 47 Prozent im Eigentum des Landes Baden-Württembergs befindet. Seit Montag, den 2. September 2019, informieren die EnBW und das Umweltministerium Baden-Württemberg, das für die Überwachung der Anlage zuständig ist, über die im Rahmen der diesjährigen Revision des Kraftwerks entdeckten Risse an Heizrohren der zentralen Wärmetauscher.

Laut Umweltministerium ist die Hälfte der nun entdeckten 191 Risse seit der letzten Revision in den vergangenen neun Monaten neu entstanden, also ca. 95 neue Risse. In dieser kurzen Zeit hätte sich die Korrosion stellenweise bis zu 70 Prozent durch die Wände der vom radioaktiven Reaktorwasser durchströmten Heizrohre gefressen, so dass nur noch eine Restwandstärke von weniger als 0,4 Millimetern übrig blieb. Die übrigen Risse seien bei der Revision 2018 aufgrund unzureichender Messtechnik nicht entdeckt worden und wie die damals entdeckten 101 Risse seit dem Betriebsjahr 2010 entstanden.

Bündnis AgiEL- AtomkraftgegnerInnen im Emsland: Presse-Mitteilung 04.09.2019: Nach erneuten Schäden im AKW Neckarwestheim: Auch AKW Lingen 2 muss sofort abgeschaltet werden! Umweltinitiativen fordern dauerhafte Stilllegung der schadhaften Atomkraftwerke

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Bündnis AgiEL- AtomkraftgegnerInnen im Emsland:
Nach erneuten Schäden im AKW Neckarwestheim: Auch AKW Lingen 2 muss sofort abgeschaltet werden! Umweltinitiativen fordern dauerhafte Stilllegung der schadhaften Atomkraftwerke

Im AKW Neckarwestheim wurden laut Pressemeldungen vom 3. und 4. September 2019 bei der diesjährigen Revision erneut Risse in den Rohren des Dampferzeugersystems entdeckt. Laut Aussage des Landesumweltministeriums in Baden-Württemberg wurden „sicherheitstechnisch relevante rissartige Schwächungen...an 191 Rohren gemessen“. Die Anzahl der von Rissen betroffenen Rohre hat sich im Laufe des letzten Betriebsjahres somit annähernd verdoppelt!

Die AKW-Betreiberin EnBW/ENKK erklärte, dass das Ausmaß der Schäden in diesem Jahr „bis auf wenige Ausnahmen“ geringer sei als im letzten Jahr. Dies lässt den Umkehrschluss zu, dass die Schäden bei einigen Rohren sogar größer waren. Im vergangenen Jahr wurden „Wanddickenschwächungen“ von bis zu 91% gemessen.

Im nahezu baugleichen AKW Lingen 2 („Emsland“) wurden bei der diesjährigen Revision ebenfalls die gefährlichen „Spannungsrisse“ in zahlreichen Rohren der Dampferzeuger festgestellt. Ohne eine Überprüfung des gesamten Systems wurde das AKW dennoch wieder in Betrieb genommen.

Die Betreiberin des AKW Lingen 2, RWE, muss also damit rechnen und es ist zu befürchten, dass während des jetzigen Betriebs täglich neue Risse entstehen, deren Ausmaß nicht abzuschätzen ist.

Ein Abriss von Dampferzeugerrohren während des laufenden Betriebs kann katastrophale Folgen haben. Nach Angabe von Experten wäre das AKW dann möglicherweise nicht mehr kontrollierbar und größere Mengen Radioaktivität könnten in die Umwelt gelangen (siehe fachliche Stellungnahme).

Flicken bis zum GAU?

Es ist völlig inakzeptabel, dass solche sicherheitsrelevanten Schäden in einem über 30 Jahre alten Atomkraftwerk immer wieder nur unvollständig geflickt werden - wohlwissend, dass Schäden in diesem sensiblen Bereich der Anlage eine Reaktorkatastrophe auslösen können.

Weiterlesen: Bündnis AgiEL- AtomkraftgegnerInnen im Emsland: Presse-Mitteilung 04.09.2019: Nach erneuten...

.ausgestrahlt: Presse-Mitteilung 04.09.2019: EnBW täuscht Öffentlichkeit über den Zustand des AKW Neckarwestheim

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Neue Befunde zeigen, dass Risse in den Dampferzeuger-Heizrohren des AKW nicht etwa langsamer, sondern sogar schneller entstehen und schneller wachsen als in den Jahren zuvor / Messmethode 2018 war fehlerhaft / Weitere Risse sind zu erwarten

Zur Behauptung von EnBW (PM vom 2.9.2018), die getroffenen Maßnahmen gegen die Rissbildung im AKW Neckarwestheim-2 zeigten bereits „erste Erfolge“, erklärt J. Stay, Sprecher der Anti-.Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„EnBW führt die Öffentlichkeit mit ihren Angaben zu den Risschäden im AKW Neckarwestheim‑2 in die Irre. Anders als von EnBW suggeriert wird das Rissproblem nicht etwa kleiner, sondern größer. Denn von den 191 jetzt entdeckten Rissen war nach Angaben des Umweltministeriums vermutlich nur rund die Hälfte schon im Herbst 2018 vorhanden. Demnach sind etwa 95 Risse in den vergangenen neun Monaten neu entstanden. In dieser kurzen Zeit haben sie nach den derzeit vorliegenden Informationen die Wände der vom radioaktiven Reaktorwasser durchströmten Heizrohre stellenweise bis zu 70 Prozent zerstört, so dass nur noch eine Restwandstärke von weniger als 0,4 Millimetern übrig blieb.

Die im vergangenen Herbst entdeckten 101 Risse hatten die Rohrwände zwar schon bis zu 91 Prozent durchdrungen. Der von EnBW und Umweltministerium vertretenen Hypothese zufolge hatten sie dafür allerdings auch bis zu acht Jahre Zeit: EnBW hatte 2010 begonnen, Sauerstoff in den Dampfkreislauf einzuspeisen, woraufhin sich verstärkt Eisenoxid bildete und in den Dampferzeugern ablagerte. Daran hefteten sich der Hypothese zufolge dann die für die Rissbildung nötigen Stoffe.

Weil EnBW bei den Untersuchungen im Herbst 2018 eine ungeeignete Messsonde verwendet hat, sind damals etwa 95 Risse übersehen worden. Der Messfehler war weder Atomaufsicht noch Gutachtern aufgefallen. Zählt man diese Risse zu den 101 damals schon entdeckten hinzu, macht das insgesamt 196 Risse mit Wanddickenschwächungen von bis zu 91 Prozent, die im Zeitraum von acht Jahren entstanden sind. Demgegenüber stehen 95 neue, ab November 2018 entstandene Risse mit Wanddickenschwächungen von bis zu 70 Prozent.

Wahrscheinlich sind also in den vergangenen neun Monaten mehr Risse entstanden und schneller gewachsen, als im selben Zeitraum zuvor – allen Gegenmaßnahmen zum Trotz. Unter Umständen sind die Rohre bereits so vorgeschädigt, dass eine weitere Verschlimmerung nicht zu verhindern ist. Die Atomaufsicht hat eingestanden, dass auch in den kommenden Jahren mit weiteren Rissen zu rechnen ist (Heilbronner Stimme, 4.9.). Einen derart maroden Reaktor unter diesen Umständen wieder ans Netz zu lassen, ist schlicht unverantwortlich. EnBW ist ein staatliches Unternehmen. Die Landesregierung Baden-Württemberg als Hauptanteilseigner kann und sollte EnBW anweisen, den Meiler endlich abzuschalten.“

.ausgestrahlt: Presse-Mitteilung 03.09.2019: AKW Neckarwestheim: Doppelt so viele Risse wie vor einem Jahr

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Gegenmaßnahmen ohne Erfolg / Erneut Spannungsrisskorrosion in den Dampferzeuger-Heizrohren / Atomkraftgegner fordern endgültige Abschaltung des Schrottreaktors

Zu den 191 neu entdeckten Rissen in den Dampferzeuger-Heizrohren des AKW Neckarwestheim-2 erklärt J. Stay, Sprecher der Anti-.Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„EnBW, Sachverständige und die Atomaufsicht haben sich, was die gefährliche Spannungsrisskorrosion in Neckarwestheim angeht, getäuscht. Zum dritten Mal in Folge sind Korrosionsschäden an den von radioaktivem Reaktorwasser durchströmten Dampferzeuger-Heizrohren des AKW festgestellt worden. Zweimal schon haben die Gegenmaßnahmen, die jeweils Bedingung für das Wiederanfahren des Reaktors waren, versagt: Die Rohrschäden nahmen nicht etwa ab, sondern jedes Mal zu.

So meldete EnBW zuletzt im Herbst 2018 Risse an 101 Rohren. Die betroffenen Rohre wurden außer Betrieb genommen, die Dampferzeuger umfangreich gereinigt und die chemische Zusammensetzung des Wasser verändert. Damit, so die Einschätzung von TÜV Nord und Atomaufsicht, sei ‚eine ausreichende Vorsorge gegen die Wiederholung eines solchen Ereignisses getroffen‘ (Umweltministerium, 7.11.2018, Zustimmung zum Wiederanfahren des Reaktors). Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) behauptete gar, die Probleme mit defekten Heizrohren im AKW Neckarwestheim seien behoben (Heilbronner Stimme, 3.5.2019).

Nun enthüllte die erneute Untersuchung der Dampferzeuger 191 weitere Risse. Nach Angaben von EnBW sind einige davon schon älter, also bei der letzten Untersuchung vor einem Jahr schlicht übersehen worden. Demnach war auch die damalige Behauptung der Atomaufsicht falsch, dass alle rissigen Heizrohre außer Betrieb genommen worden seien. Das AKW Neckarwestheim-2 ging im November 2018 vielmehr mit zahlreichen rissigen Heizrohren wieder ans Netz.

Untersteller verkündete damals, die getroffenen Gegenmaßnahmen seien geeignet, um die Schadensursachen soweit wie möglich zu beseitigen und das Schadensrisiko für die Zukunft zu minimieren.‘ (Pressemitteilung des Umweltministeriums vom 7.11.2018) Die 191 weiteren Risse, die nun aufgetaucht sind, sprechen eine ganz andere Sprache.

Ein Abriss nur eines einzigen der mehr als 16.000 Heizrohre wäre bereits ein schwerer Störfall. Bei zwei oder mehr betroffenen Rohren wäre dieser auslegungsüberschreitend, eine Kernschmelze möglich. ‚Wir flicken bis zum Super-GAU – EnBW‘ projizierten Atomkraftgegner deshalb vor einem Jahr auf die Reaktorkuppel.

EnBW hat gestern angekündigt, mit den rissigen Rohren wie im letzten Jahr verfahren zu wollen. Umweltminister Untersteller muss dieses gefährliche Hazardspiel endlich beenden. Der inzwischen 30 Jahre alte Schrottreaktor vor den Toren Stuttgarts darf nie wieder in Betrieb gehen.“

AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 02.09.2019: Heizrohre Neckarwestheim: Wenn Schrott und Unfähigkeit zusammenkommen, hängt die Sicherheit am seidenen Faden.

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Wenn Schrott und Unfähigkeit zusammenkommen, hängt die Sicherheit am seidenen Faden.
Zu den weiter vermehrten Rissen an Dampferzeuger-Heizrohren im AKW Neckarwestheim II

Leider waren auch beim zweiten Anlauf die vom Umweltministerium gedeckten Versuche der EnBW, die höchst gefährliche Riss-Korrosion im Reaktor des AKWs GKN II zu stoppen, erfolglos. Im letzten 3/4 Jahr wurde mit dem AKW ein riskanter Blindflug zu unser aller Lasten betrieben, und heute mussten das baden-württembergische Umweltministerium und die EnBW bekannt geben, dass die Risse sich weiter vermehrt haben.

In den offensichtlich miteinander abgestimmten Pressemitteilungen des Betreibers und der Atomaufsicht (warum heißt die eigentlich noch so?) hat man sich allerdings größte Mühe gegeben, das Problem zu verharmlosen, man muss also genau hinsehen.

Wenn das Ministerium schreibt: "Der Betreiber hat dem Umweltministerium eine erste Auswertung vorgestellt. Er berichtete, dass es sich um denselben Schadensmechanismus handelt, der auch für die in der Revision 2018 festgestellten rissartigen Befunde mit Spannungsrisskorrosion ursächlich war", dann heißt das, dass man die Sache überhaupt nicht im Griff hat, man hat also irgendwas getan, offenbar ohne zu verstehen warum, und braucht sich nun nicht zu wundern, dass es nichts gebracht hat.
Und wenn es weiter heißt „Der Betreiber hat ein Reparaturkonzept vorgestellt, das sich an die Vorgehensweise von 2018 anlehnt“ (also wieder nur ein paar Rohre verstopfen), dann klingt das so, als wolle die Atomaufsicht die EnBW gerade so wie beim letzten Mal weiter improvisieren lassen.

Beim genauen Lesen der EnBW-Mitteilung wird es dann richtig gruselig. Dort heißt es:
„Entscheidend ist dabei, dass wir mit diesem Verfahren sehen, dass nur ein Teil der aktuellen Befunde nach der letztjährigen Revision neu entstanden ist. Unsere damals ergriffenen Maßnahmen, die ihre Wirksamkeit erst über mehrere Jahre und Betriebszyklen hinweg voll entfalten können, zeigen also bereits erste Erfolge“.
Das heißt im Klartext: die EnBW rechnet also fest damit, dass auf Jahre hinaus immer noch neue Spannungsrisse hinzukommen werden.

Man fragt sich: sind die Verantwortliche bei EnBW und Umweltministerium denn wahnsinnig geworden, die Menschen und das Land immer weiter in Gefahr zu bringen?
Was muss denn im Neckarwestheim und Philippsburg nach den Serien ungeklärter Alterungsschäden an Heizrohren, Brandschutzklappen, Notstromdieseln und anderen Sicherheitseinrichtungen sowie der Serie von Management- und Qualitätssicherungsversagen noch passieren, damit in Baden-Württemberg endlich diese beiden Zeitbomben GKN II und KKP 2 sofort abgeschaltet werden?

BUND Baden-Württemberg: Pressemitteilung 02.2019: BUND Kommentar: AKW Neckarwestheim bleibt unsicher

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Die EnBW liefert selbst den Beweis, dass sie ihr AKW nicht im Griff hat. Das GKN darf nach der Revision nicht wieder ans Netz.

Das AKW Neckarwestheim befindet sich zurzeit in Revision und ist deshalb abgeschaltet. Wie mit dem Umweltministerium vereinbart, wurden bei der Revision alle 16.000 Heizrohre einer Untersuchung unterzogen. Dabei wurden bei circa 1,2 Prozent der Rohre sicherheitstechnisch relevante rissartige Wanddickenschwächungen festgestellt. Die Untersuchungen wurden angeordnet, nachdem bereits 2018 bei 101 Rohre entsprechende Schäden entdeckt wurden.

„Im Koalitionsvertrag hatte Grün-Schwarz noch erklärt, bei der Überwachung der Atomkraftwerke keine Abstriche zu machen“, erklärt B. Dahlbender, Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg. „Das ist nun eindeutig nicht der Fall. Das Umweltministerium als Aufsichtsbehörde hatte 2018 der EnBW AG grünes Licht gegeben und ihr erlaubt, mit einer geänderten chemischen Zusammensetzung der Flüssigkeiten das AKW weiterzubetreiben. Nun hat die EnBW selbst den Beweis dafür geliefert, dass sie ihr AKW nicht im Griff hat. Das Prinzip Hoffnung reicht nicht. Neckarwestheim darf nach der Revision nicht wieder ans Netz gehen.“

Der BUND weist darauf hin, dass ein derartiger Störfall schon im Jahr 2014 vom AKW-Fachmann Helmut Mayer beschrieben wurde. Mayer beschreibt ein Szenario, in dem Wasser aus dem Sekundärkreislauf durch Risse in den Heizrohren in den Primärkreislauf gelangt und den Borgehalt im Primärkreislauf so weit verdünnt, dass im Reaktor auch bei eingefahrenen Steuerstäben eine unkontrollierbare Kettenreaktion stattfindet und damit im schlimmsten Fall ein Super-GAU starten würde.

Das erscheint auf den ersten Blick sehr unwahrscheinlich, da der Druck im Primärkreislauf unter Betriebsbedingungen sehr viel höher ist als im Sekundärkreislauf. Bei einem Heizrohrleck wird jedoch der Druck automatisch angeglichen, um zu vermeiden, dass radioaktives Wasser aus dem Primär- in den Sekundärkreislauf und in die Umwelt gelangt. Aufgrund physikalischer Gesetze können bei der Druckabsenkung im Primärkreislauf Dampfblasen entstehen. Dann kommt es in dem Szenario zu Kavitation der Hauptkühlmittelpumpen und zum Eindringen von unboriertem Wasser in aus dem Sekundär- in den Primärkreislauf.

Mayer kommentiert 2014: „Dieser Störfallverlauf ist bisher weder in den Betriebshandbüchern der Kernkraftwerke beschrieben noch mit dem Betriebspersonal geschult oder trainiert worden, und er ist auch den Kernkraftwerks-Krisenstäben nicht bekannt“.

Die Reaktorsicherheitskommission hat sich im Dezember 2014 mit diesem Szenario befasst und erklärt, die Menge an borfreiem Wasser, die in den Reaktorkreislauf eindringen könne, reiche nicht aus, um zu einer nicht beherrschbaren Kettenreaktion zu führen. Dem hält der Diplomingenieur in einem Interview mit dem .ausgestrahlt-magazin entgegen, dass ihre Berechnung nur funktioniert, wenn das Volumenregelsystem des Reaktors nicht verfügbar ist. Dieses System wird auf das Eindringen von Wasser aus dem Sekundärkreislauf mit der Entnahme von boriertem Wasser reagieren, was zur weiteren Verdünnung führt.

AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 29.07.2019: In der Abfallbilanz Ba-Wü 2018 fehlen wichtige Posten - UM riskiert Rückschlag beim Bauschutt-Recycling

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Heute am 29.7.19 hat der baden-württembergische Umweltministerium die Abfallbilanz 2018 veröffentlicht.

Leider fehlen wie jedes Jahr wichtige Infos. Z.B. kommt nicht vor, dass Müll großflächig im Waldwegebau verwendet wird und dass dabei alle Augen zugedrückt werden bei der Verwendung ungeeigneten Materials.

Anlässlich des Jubiläums "30 Jahre Abfallbilanz Baden-Württemberg" feiert das Umweltministerium zu Recht die Fortschritte im Umgang mit Müll gegenüber den 80er Jahren. Allerdings zeigt das Beispiel der heimlichen Müllablagerung unter Waldwegen, dass die Fortschritte doch kleiner sind als gedacht. Und der Schwenk hin zur Verbrennung des Hausmülls hat uns erst so richtig das Problem der Müllverbrennungsabluft sowie der giftigen Filterstäube in unseren Bergwerken gebracht.

In der lebensnotwendigen Nachhaltigkeitsdebatte kommt das Thema Müll noch viel zu wenig vor. Da sollte die Abfallbilanz ein wichtiger Anstoß sein. Der Raubbau des Menschen an der Erde zeigt sich neben dem Raubbau an Ressourcen, der Veränderung unserer Atmosphäre und der Zerstörung der Artenvielfalt eben auch im Müll und den Giften und der Radioaktivität, die unsere Nachkommen als Erblast zu tragen haben.

Wir begrüßen grundsätzlich das Engagement des Umweltministeriums für die dringend nötige Erweiterung des Bauschutt-Recyclings. Allerdings fördert und verharmlost das Umweltministerium gleichzeitig die Freisetzung von Bauschutt aus AKWs, selbst wenn dieser noch leicht radioaktiv ist. Mit diesem Widerspruch gefährdet das Ministerium massiv sein eigenes Projekt. Wer will schon in einem Haus mit Recyclingbeton wohnen oder arbeiten, wenn das Umweltministerium hier nicht vor Radioaktivität aus den AKWs schützt, sondern solche Verwendung sogar noch selbst verharmlost? Da helfen weder die einseitigen Darstellungen in der Abfallbilanz noch die Beschönigungen im "Mehr.Wert.Garten" des Ministeriums auf der Bundesgartenschau in Heilbronn.


Wir fordern von Umweltminister Untersteller hier endlich einen Umschwung!
Menschen und Natur müssen endlich vor der Strahlung aus dem AKW-Schutt geschützt werden. Verstärkt brisant wird dies schon in wenigen Jahren werden, wenn zuerst im AKW Obrigheim der so genannte konventionelle Abriss der "freigegebenen" Gebäude beginnt. Noch könnte der Minister umsteuern und seiner Verantwortung gerecht werden.


Downloadlink zur Abfallbilanz:
http://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/2_Presse_und_Service/Publikationen/Umwelt/Abfallbilanz_2018.pdf

AG AtomErbe Neckarwestheim: Presse-Mitteilung 16.07.2019: Brandschutz: Im Ernstfall ist Versagen vorprogrammiert

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Soeben wird erneut ein Versagen von Brandschutzklappen im AKW Neckarwestheim gemeldet (Block GKN I, Pressemitteilung Nr. 167/2019 des Umweltministeriums Baden-Württemberg, die rückdatierte Ereignis-Meldung finden Sie hier: finden Sie hier).

Hierbei handelt es sich um eines der am stärksten verharmlosten Probleme in der Alterung der Anlagentechnik von AKWs.

Wenn schon bei Routineprüfungen reihenweise die wichtigen Brandschutzklappen versagen, wie wird es dann erst unter den Belastungen eines Ernstfalles sein?

Eine aufschlussreiche Recherche aus dem Jahr 2018 finden Sie hier bei Correctiv: https://correctiv.org/top-stories/2018/09/12/brandgefaehrlich-so-marode-ist-der-brandschutz-in-europas-atomkraftwerken/

Aus unserer Sicht versagt hier nicht nur die Technik, sondern es versagen auch das Sicherheitsmanagement der EnBW und die Atomaufsicht im Umweltministerium. Im GKN I, das sich im Rückbau befindet, muss endlich eine echte Sicherheitskultur einkehren, das gleiche gilt in Philippsburg für das KKP 1 und in Obrigheim für das KWO.

Und die beiden aktiven Blöcke in Philippsburg (KKP 2 u.a. mit diversen Alterungsproblemen der Notstromdiesel) und in Neckarwestheim (GKN II mit der Extremkorrosion der Dampferzeuger-Rohre) müssen sofort stillgelegt werden.
Diese Risiken der Alt-Reaktoren sind nicht vertretbar.

Leserbrief 15.07.2019 zu "Großes Interesse an Besuchertag im Kernkraftwerk" bzw. "Wie ein Atommeiler zerlegt wird" (Heilbronner Stimme)

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Die Heilbronner Stimme veröffentlichte am 14.07.2019 online ("Großes Interesse an Besuchertag im Kernkraftwerk") und am 15.07.2019 in der gedruckten Ausgabe ("Wie ein Atommeiler zerlegt wird") einen Bericht über den EnBW-"Besuchertag" am 13.07.2019 im Atomkraftwerk Neckarwestheim. Dazu wurde der folgende Leserbrief eingereicht.

Gründe zur Beunruhigung

Die EnBW benutzte ihren "Besuchertag" im AKW zur Verbreitung bekannter Halb- und Unwahrheiten. "Weniger als ein Prozent der anfallenden Stoffe sei radioaktiver Abfall" ist eine davon. Zwar nur dieses eine Prozent wird von den Behörden strahlenschutzrechtlich nachverfolgt - tatsächlich noch radioaktiv aus dem AKW-Betrieb ist aber ein Vielfaches dieser Menge, und ist deshalb besonders kritisch, weil diese Radioaktivität ohne behördliche Kontrolle in Umwelt und menschlichen Alltag kommt. Besonders gefährlich ist dabei die Zeit nach den im Artikel falsch genannten 10 bis 15 Jahren Rückbau je Block. Diese 10 bis 15 Jahre meinen nämlich nur den atomrechtlichen Rückbau - der "konventionelle" Abriss teilweise noch immer strahlender Gebäude kommt erst anschließend und wird unverständlicherweise auch nicht mehr überwacht. Bezüglich des weggeschafften Materials fehlt die Transparenz völlig, was damit geschieht. Die genannten 250 Tonnen wurden vermutlich vorletzte Woche per Schiff heimlich nach Aschaffenburg gebracht - was passiert nun damit? Besonders dreist ist die Aussage, die Extremkorrosion der Dampferzeugerrohre habe die Betriebssicherheit nicht gefährdet. Leider besteht diese Gefährdung noch immer, der Blindflug der EnBW geht weiter, die Atomaufsicht hat den aktuellen Betrieb auch nur für ein verkürztes Inspektionsintervall von 9 Monaten genehmigt. Dass aktuell eine gleichartige Korrosion auch im fast baugleichen AKW in Lingen gefunden wurde, sollte alle Alarmsirenen aufheulen lassen.

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